Digitales Bautagebuch & klassisches Bautagebuch: Alle Vorteile und Nachteile

4.7.2022

Expertin Baubranche
Das Bautagebuch ist das wichtigste Element im Berichtswesen auf der Baustelle. Es schützt den Bauleiter nicht nur in Auseinandersetzungen mit anderen Projektbeteiligten, sondern sorgt vor allem bei Störungen und Baumängeln für Absicherung gegenüber dem Auftraggeber. Ein Bautagebuch ordnungsgemäß zu führen, bedarf großer Sorgfalt und kostet viel Zeit. Deshalb sind Bauleiter stets auf der Suche nach der besten Lösung, um das Bautagebuch zu erstellen. Manche greifen auf Bau Apps und Software zurück; andere arbeiten mit Stift und Papier. Wir vergleichen klassisches und digitales Bautagebuch und zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile!
Das Wichtigste zum Bautagebuch
Bevor wir uns ansehen, wie Sie Ihr Bautagebuch am besten erstellen, sehen wir uns an, was das Bautagebuch leisten muss. Wie bereits angedeutet, dient das Bautagebuch der Dokumentation des Bauprojekts. Es soll das gesamte Baugeschehen mit allen Details festhalten, sodass der Entstehungsprozess des Werks nachvollzogen werden kann. Darüber hinaus ist es das wichtigste Beweismittel bei Baumängeln. Zuverlässig geführt, verschafft das Bautagebuch dem Bauleiter Sicherheit und schützt ihn vor Problemen in der Gewährleistung.
Neben dem Bauleiter hat auch der Auftraggeber Interesse an einem sorgfältig geführten Bautagebuch. Für Bauherrn ist das Bautagebuch die wichtigste Informationsquelle im Hinblick auf den Fortschritt des Bauprojekts sowie ein zentrales Beweismittel bei Streitigkeiten. Somit können wir festhalten: Das Bautagebuch zählt zu den wichtigsten Dokumenten auf der Baustelle. Aus diesem Grund regelt das Baurecht ganz klar, wie dieses geführt werden muss.
Software, App oder Stift & Papier: Wie erstellen Sie Ihr Bautagebuch?
Um Ihr Bautagebuch selbst zu erstellen, stehen Ihnen drei Varianten zur Verfügung: Sie können Ihr digitales Bautagebuch mit einer Software, per App oder mit Stift und Papier erstellen. Jede Variante hat Ihre Vor- und Nachteile. Damit Sie die richtige für Sie finden, stellen wir die drei Methoden gegenüber.
1. Klassisches Bautagebuch mit Stift & Papier
Das klassische Bautagebuch fertigen Sie mit Stift und Papier an. Ausgestattet mit Klemmbrett und Vordruck, notieren Sie alle Informationen zum Projekt während der Baubegehung. Ebenso mit im Gepäck haben Sie eine Kamera zur Fotodokumentation. Nach der Baubegehung heften Sie die Unterlagen entweder direkt ab oder Sie übertragen die Daten sowie die Fotos auf Ihren PC, um diese in der digitalen Bauakte abzuspeichern. Damit aus den Informationen ein Bautagebuch-Eintrag wird, müssen diese formatiert und exportiert werden. Leichter gelingt dies mit einer Bautagebuch Vorlage, die wir Ihnen hier zum Download zur Verfügung stellen.
2. Digitales Bautagebuch mit Software
Hat Ihre Bau Software eine Bautagebuch-Funktion so können Sie damit ein Bautagebuch digital führen. Ähnlich wie bei der klassischen Variante nehmen Sie damit alle Informationen auf der Baustelle mit Stift und Papier auf und übertragen diese später auf den PC. Die Bautagebuch Software erleichtert Ihnen diese Arbeit, indem sie Kategorien vorgibt, die Sie lediglich mit Informationen füttern müssen. So gehen Sie sicher, dass Sie keine Details vergessen. Sind alle Informationen abgespeichert, bringt die Software den Eintrag in das von Ihnen gewählte Format und ermöglicht diverse Exporte.

3. Digitales Bautagebuch mit mobiler App
Indem Sie Ihr digitales Bautagebuch mobil mit einer App erstellen, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Während der Baubegehung erfassen Sie alle wichtigen Informationen samt Beschreibung, exakter Verortung und Foto. Ergibt sich daraus eine Aufgabe, so können Sie diese direkt einem Verantwortlichen zuordnen sowie eine Frist setzen. Um das elektronische Bautagebuch zu erstellen, genügt es die Daten, die Sie während der Baubegehung aufgenommen haben, in den Bautagebucheintrag digital zu übertragen. Exporte und andere Berichte wie beispielsweise Mängellisten erstellen Sie mit einem Klick in der App – sei es am PC oder mit dem Baustellen Smartphone.
1, 2 oder 3: Welche Variante ist für Sie die richtige?
Nachdem wir uns die drei Varianten im Vergleich angesehen haben, sind Sie an der Reihe. Welche ist die richtige für Ihren Arbeitsalltag? Da Sie diese Entscheidung auf Basis Ihrer individuellen Bedürfnisse treffe müssen, können wir Ihnen die Qual der Wahl leider nicht abnehmen. Was wir jedoch durchaus tun können: Wir können Sie ermutigen, Ihre aktuelle Arbeitsweise zu überdenken und vielleicht zu optimieren.
Stellen Sie sich die folgenden Fragen:
- Nimmt das Bautagebuch einen Großteil meiner Arbeitszeit ein?
- Verbringe ich meine Abende im Büro, um Informationen nachzutragen?
- Hatte ich schon häufig Probleme mit der Beweiskraft meines Bautagebuchs?
- Fehlen mir immer wieder wichtige Informationen, die im Papierchaos untergegangen sind?
- Habe ich immer wieder das Problem, Zugriff zu meinen Informationen zu benötigen, aber keinen Zugang zu diesen zu haben?
- Kosten mich die Formatierung, der Export und der Versand der Bautagebucheinträge meine letzten Nerven?
Wenn Sie auch nur eine dieser Fragen mit Ja beantworten können, laden wir Sie herzlich ein, Capmo kennenzulernen und das neue digitale Bautagebuch auszuprobieren!
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Klare Antwort: Ja, Bauleiter haben die Pflicht, ein Bautagebuch zu führen. Wer dieser nicht nachkommt, riskiert, dass das Werk aus rechtlicher Sicht als mangelhaft eingestuft wird. Die Pflicht zum Führen eines Bautagebuchs ist in diversen baurechtlichen Verordnungen festgehalten. Laut der HOAI ist es eine Grundleistung für alle planenden beziehungsweise überwachenden Architekten und Ingenieure in Leistungsphase 8 (vgl. § 34 HOAI i. V. m. Anlage 10 bzw. § 39 HOAI i. V. m. Anlage 11). Für öffentliche Bauaufträge regelt das Vergabe -und Vertragshandbuch des Bunds (VHB-Bund) die Bautagebuchpflicht. Gemäß der Richtlinie 411 ist „ein Bautagebuch […] bei Baumaßnahmen und Bauunterhaltungsmaßnahmen zu führen, bei denen mehrere Gewerke zu koordinieren sind bzw. bei denen technisch komplexe Anlagen zur Ausführung kommen“ (VHB 2017, Stand 2019). Bei größeren öffentlichen Bauten greift RBBau Abschnitt E, der ebenso eine ständige Bautagebuchpflicht fordert.
Damit ein Bautagebuch vor Gericht stand halten kann, muss es bestimmte Informationen aufweisen. Grundsätzlich gilt jedoch: Je mehr, desto besser. Das VHB-Bund unterscheidet im Formular 411, das die Richtlinien zur Führung eines Bautagebuchs enthält, zwischen regelmäßigen und besonderen Inhalten. Während die regelmäßigen Inhalte in jedem Eintrag des Bautagebuchs enthalten sein müssen, richten sich die besonderen nach dem Tagesgeschehen.
Während das ob der Führung eines Bautagebuchs klar rechtlich geregelt ist, gibt es keine genauen Anweisungen für das wie. Damit es als Beweismaterial gelten kann, sind Sie verpflichtet, das Bautagebuch zeitnah, also täglich, zu führen und dieses mit Datum sowie Unterschrift zu versehen. Darüber hinaus verlangt der Gesetzgeber die Schriftform. Ob Sie das Dokument händisch oder elektronisch erstellen, bleibt Ihnen überlassen. Doch egal, welche Form Sie wählen: Sie müssen sicherstellen, dass alle geforderten Informationen in dem Bautagebuch enthalten sind.
Beim Thema Bautagebuch kommen schnell die Stichwörter Bautagesbericht und Tagesbericht am Bau ins Spiel. Während die Begriff durchaus einige Gemeinsamkeiten haben, sind sie keinesfalls zu verwechseln. Alle drei Dokumente sind Teil der Bauakte, die alle Informationen zu einem Bauprojekt enthält. Nichtsdestotrotz haben alle drei einen anderen Zweck: Während das Bautagebuch umfassende Informationen über das Bauprojekt enthält, dokumentiert der Bautagesbericht einzelne Bauaufträge. Im Tagesbericht halten Unternehmen am Bau die Stunden ihrer Mitarbeiter fest.
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