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Zusammen erfolgreich bauen – Teil 2 mit Toni Ser

8.6.2021

Lesezeit:
min
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Capmo für Geschäftsführer

Manche Projektbeteiligte sind mehr für die Koordination anderer Firmen verantwortlich als andere. Ein besonders hoher Koordinationsaufwand kommt dem Projektsteuerer zu, der dafür sorgen muss, dass die vielen Leistungen in der Planung und am Bau wie ein Zahnrad ineinander greifen, damit Termine, Kosten und Qualität am Ende stimmen. Wie meistern Projektsteuerer diese immense Herausforderung? Wir haben bei einem Experten nachgefragt!

Heute im Gespräch: Toni Ser, Senior Consultant bei BRAND BERGER

Toni Ser ist Senior Consultant bei BRAND BERGER. Das Unternehmen mit Sitz in München ist der technisch-wirtschaftliche Berater rund um die Immobilie. BRAND BERGER verfügt über jahrelange Erfahrungen auf dem Gebiet der Technischen Due Diligence und erledigt zuverlässig Monitoring- und Reporting-Aufgaben im technischen Controlling für Projektentwicklungen.

Ebenso übernimmt BRAND BERGER das Projektmanagement mit Projektsteuerung und Projektleitung für Neu-, Um- und Ausbau sowie Bestandsrevitalisierungen. BRAND BERGER bietet sowohl institutionellen als auch privaten Investoren, Banken, Versicherungen, Bauherren, Bestandhaltern und Nutzern als Technical Advisor eine ganzheitliche Beratung in sämtlichen Fragen rund um die Immobilie in ihrem gesamten Lebenszyklus.

Herr Ser, wann ist die Zusammenarbeit bei einem Bauprojekt für Sie erfolgreich?

Toni Ser: “Das hängt für mich von verschiedenen Faktoren ab: Wenn sich alle nach dem Projekt noch in die Augen schauen können und nochmal gern miteinander arbeiten würden, ist bereits viel richtig gelaufen. Entscheidend ist für mich außerdem, dass die Nutzer des Objekts mit dem Gebäude zufrieden sind und, dass das Projekt ein wirtschaftlicher und nachhaltiger Erfolg ist. Insgesamt ist die Zusammenarbeit also für mich dann erfolgreich, wenn das Bauprojekt das Beste geworden ist, was es sein konnte.”

Woran scheitert aus Ihrer Perspektive häufig die Zusammenarbeit bei Bauprojekten?

Toni Ser: “Eine Ursache, die sehr häufig zu beobachten ist, sind mangelhafte Entscheidungsprozesse, die entweder von der schlechten Vorbereitung der Projektbeteiligten, oder den zögerlichen Entscheidungen seitens des Bauherrn resultieren. Darüber hinaus können sich auch die mangelnde Kapazität einzelner Beteiligter durch beispielsweise eine falsche Disponierung oder zu gering kalkulierte Angebote negativ auf die Zusammenarbeit auswirken – ebenso wie das sehr häufig zu beobachtende Phänomen, dass der Fokus auf unwichtige Themen gelegt wird, anstatt Probleme am Kern anzupacken.

Eine große Herausforderung ist außerdem die mangelnde Projektpartnerschaft. Wenn nicht über den Tellerrand der eigenen Aufgaben geschaut wird, zu wenig Proaktivität gelebt, zu wenig nach dem Projektteam-Gedanken und getreu dem Motto “Das macht jemand anders, das geht mich also nichts an” gearbeitet wird, kann keine Zusammenarbeit stattfinden.

Und zuletzt ist da noch die Risikobeurteilung, die häufig Probleme bereitet. Risiken sind nur sehr schwer zu erfassen und zu quantifizieren, da sie zukünftige Zustände darstellen sollen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten können. Die Bestimmung der Wahrscheinlichkeiten und die Quantifizierung geschieht zumeist auf Basis von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit. Die Übertragung auf die Zukunft und die Subjektivität der Bewertung können sich zu Problemen im Projekt entwickeln.”

Wo drohen die größten Probleme oder Missverständnisse?

Toni Ser: “Probleme drohen bereits vor der Planung, wenn Anforderungen und Ziele unklar beziehungsweise nicht ausreichend definiert sind. Wenn Schnittstellen zwischen einzelnen Stakeholdern und den Projektphasen nicht klar kommuniziert und definiert werden, führt dies zwangsläufig im späteren Ablauf zu Problemen. Wenn wir schon beim Ablauf sind: Ist dieser vor allem zeitlich nicht eindeutig geplant, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Darüber hinaus beobachten wir immer mehr, dass die Beteiligten mit den zunehmenden technischen und organisatorischen Anforderungen überfordert sind. Bauprojekte steigen immens in ihrer Komplexität. Das stellt alle Unternehmen, die an einem Bauprojekt beteiligt sind vor sehr große Herausforderungen.”

Wie stellen Sie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Partnern sicher?

Toni Ser: “Bei uns basieren Projekte immer auf Vertrauen, Transparenz und Verlässlichkeit. Wir sind überzeugt, dass ein Projekt nur erfolgreich sein kann, wenn ein solides Vertrauensverhältnis zwischen den Projektpartnern besteht. Ebenso ist eine gewisse Transparenz unabdingbar, damit nicht völlig autark und ohne Rücksicht auf weitere Schnittstellen geplant, oder in späterer Konsequenz dann gebaut wird. Verlässlichkeit ist dahingehend eminent wichtig in der Zusammenarbeit, dass vereinbarte Termine und Fristen wahrgenommen werden.

Wie stellen wir Vertrauen, Transparenz und Verlässlichkeit sicher:

  • Kollaboration statt Konfrontation
  • Klare und frühzeitige organisatorische Vorgaben
  • Offenes Ansprechen von Herausforderungen (offene Feedbackkultur im Projekt)
  • Hoher Kommunikationsgrad
Wie lösen Sie Konflikte unter den Projektbeteiligten?

Toni Ser: “Zunächst einmal muss man sich den Konflikten überhaupt widmen und nicht wegsehen. Das bedeutet: frühzeitig erkennen und diesen nicht aus dem Weg gehen. Wir gehen dann in einen offenen Dialog, in dem wir die Projektvision klar machen und verdeutlichen, dass wir alle gemeinsame Ziele verfolgen. Gleichzeitig zeigen wir ein offenes Ohr und Empathie für alle Beteiligten und versetzen uns in alle Perspektiven. So erörtern wir die Faktenlage möglichst sachlich und mit dem Ziel, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dabei beziehen wir möglichst viele Interessen mit ein. Je nach Konfliktsituation müssen wir hiervon auch abweichen und notfalls eine Konfliktstrategie wie Konfrontation wählen.”

Wie helfen Ihnen digitale Tools wie Capmo bei der erfolgreichen Kollaboration?

Toni Ser: “Wie schon vorher angedeutet, legen wir großen Wert auf eine transparente Zusammenarbeit, weil nur so partnerschaftlich gebaut werden kann. Die Digitalisierung kann die Transparenz vom Bauherrn bis zum Handwerker steigern. Mit verschiedensten Lösungen für beispielsweise Kosten- und Qualitätscontrolling können frühzeitig Herausforderungen erkannt und deutlich besser gesteuert werden.“

Capmo-Tipp: Wie stellen Architekten eine erfolgreiche Zusammenarbeit sicher? Marcus Junghans gibt verrät in unserem Baumagazin seine Tipps. Schauen Sie rein!

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